Ja, es ist wieder soweit. Der Dezember ist da.
Krass, gell, wie das Jahr verging.
Manchmal fühle ich mich, wie in der Geschichte von Momo, in der die Zeit gestohlen wird. Es wäre so schön, eine Momo zu haben, die uns Zeit schenkt.
Getrieben und gestossen rennen wir durch die Welt. Jedenfalls mir geht es manchmal so.
Deshalb freue ich mich umos mehr auf die kommende Zeit - die Adventszeit.
Wikipedia erklärt den Begriff 'Advent' wie folgend:
Der Begriff Advent ist als Übersetzung auf den griechischen Begriff ἐπιφάνεια epipháneia („Erscheinung“, siehe Epiphanias) zurückzuführen und bedeutete im Römischen Reich Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern (davon später abgeleitet adventus Divi „Ankunft des göttlichen Herrschers“). Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken. Dieses Wort übernahmen die Christen, um ihre Beziehung zu Jesus Christus zum Ausdruck zu bringen; in der Vulgata ist adventus der klassische Ausdruck für seine Menschwerdung wie auch für seine Wiederkunft am Ende.
Also eigentlich ist der Advent die Vorbereitung auf die Ankunft eines Königs. In unserer christlichen Tradition also die Geburt Jesu.
Wir könnten die Adventszeit auch als die Vorbereitung auf das neue Jahr sehen.
Wenn man sich auf etwas Neues vorbereitet, dann muss man zuerst das Vergangene abschliessen.
Sich besinnen, reflektieren und dann ausblicken.
Es gibt diese Übergangsphase zwischen dem Rückblick und dem Ausblick. Der Moment, wo man zurückgeblickt hat, aber den Blick noch nicht voll in der Zukunft hat. Vielleicht ist das auch Teil der Adventszeit.
Das Vorbereiten, das Sein im Moment, die Vorfreude, dass da etwas Neues kommt oder eben, aus der christlichen Tradition gesehen, dass der Erlöser kommt.
Im Titel warf ich die Frage auf: "Was kannst du sehen?"
Was siehst du in dieser Adventszeit? Worauf liegt dein Blick?
Auf den Dingen, die es alle zu tun gibt?
Auf dem Jahresabschluss des Geschäfts?
Auf den vielen Einladungen, Geschäftsessen, Schulanlässe?
Auf den Geschenken, die du noch nicht hast und den Ideen, die fehlen?
Wo schaust du hin?
Für die kommende Zeit habe ich mir vorgenommen, einmal stehen zu bleiben. Meine Aufmerksamkeit den kleinen Dingen zu schenken. Dem Unspektakulären.
Dort, wo ich wieder sehen kann, was der Advent mir bedeutet.
Mich rausnehmen aus der Geschäftigkeit und eintauchen in diesen Prozess des Rückblicks, des Seins und des Ausblicks. Nur wahrnehmen. Nicht tun.
Ich merke, wie mein Körper, meine Seele und mein Geist sich danach sehnen.
Nur so kann ich bereit sein, den das Neue zu empfangen.
Wie kann ich das tun?
Hier ein paar Tipps:
setz dich für 5 Minuten ans Fenster oder auf den Balkon & schau in den Himmel.
eine Kerze anzünden und die Flamme anschauen. Was siehst du?
sich in eine warme Decke kuscheln & das Lieblingslied anhören.
wie wär's wieder mal ein Gedicht zu lesen & die Worte in sich aufzusaugen?
feine leckere Tasse Tee aufgiessen & daran riechen. Welche Düfte nimmst du wahr?
sich auf eine Bank im Park setzen & die Welt um sich herum betrachten. Vielleicht magst du ja einen stillen Segen über den Menschen, die vorbeigehen aussprechen.
Ich wünsche dir in den kommenden Wochen viele Momente des Seins und Friede in deinem Herzen.
Herzlich
Barbara
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